Als sich der 2,35 Meter große und wohlbeleibte Herthinho durch die Tür zur Sporthalle der Ikarus-Grundschule zwängte, war die Aufregung bei Schülerinnen und Schülern sehr groß. Am Mittwoch, dem 4. Oktober 2023, waren das Maskottchen von Hertha BSC und der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Brüggemann zu Gast an der Ikarus-Grundschule. Sie übernahmen die Patenschaft für die Ernennung der Schule zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
„Berlin steht wie keine zweite Stadt in Deutschland für eine vielseitige und offene Gesellschaft, für die es sich lohnt, sich täglich einzusetzen. Denn leider gibt es noch zu oft Fälle von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung – auch bei Kindern. Deshalb ist es unsere Pflicht, unseren jüngsten Mitmenschen, den Kindern, als Vorbild zu dienen und sie früh für diese Themen zu sensibilisieren“, sagte Brüggemann. „Als Sportverein ist uns dieser Einsatz und diese Aufklärung sehr wichtig. Aus diesem Grund unterstützen wir das Projekt ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ sehr gerne.“
Daniela Lobenberg, die Schulleiterin der Ikarus-Grundschule, sagte in ihrer Rede an die Kinder, das Kollegium und zahlreiche Eltern: „Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Schule als Lebensort für alle noch mehr in den Fokus nehmen werden. Egal, welche Religionszugehörigkeit, ob Junge oder Mädchen, dick oder dünn, schwarz oder weiß, hier geboren oder anderswo geboren, behindert oder nicht behindert – jeder Einzelne und jede Einzelne gehören dazu!“ Heinz Stadelmann, Landeskoordinator des Netzwerkes, ergänzte: „Junge Menschen können genauso viel verändern und haben das gleiche Recht gehört zu werden wie Erwachsene. Der Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde endet nicht am Schultor, sondern ist Bestandteil aller Lebensbereiche und Lebensrealitäten.“
Im Anschluss an die offizielle Ernennung und die Übergabe der Urkunde nahm sich der brasilianische Braunbär Herthinho viel Zeit und erfüllte die Fotowünsche aller Klassen, zauberte den allermeisten Kindern ein Lächeln ins Gesicht und schüttelte zahlreiche Hände. Und das sogar dann, wenn die Kinder ein Trikot von Union Berlin oder Borussia Dortmund trugen. Ein schönes Beispiel für das Überwinden von Grenzen.
Autor: R. Müller
Foto: Y. Ikuta